Microtub | Kooperation mit Wien Modern – Neue Musik in St. Ruprecht
Die mikrotonale Tuba wurde „der Vernunft entsprechend“ konzipiert, indem Frequenzen durch ganze Zahlen geteilt und mit ganzen Zahlen multipliziert werden. Dies steht im Gegensatz zu den herkömmlichen Tuben und ihrer Orientierung an der gleichstufig temperierten Stimmung, die auf irrationalen Zahlen basiert. Jede denkbare Tonhöhe innerhalb des Tonumfangs der mikrotonalen Tuba kann durch ein Verhältnis beschrieben werden, wobei der Zähler den Oberton und der Nenner die Ventilkombination angibt.
In diesem Programm werden drei nach diesem System komponierte Stücke zwei anderen Stücken – „Andersabo“ und „Thin Peaks“ – gegenübergestellt, in denen halbe Ventilkom- binationen verwendet werden, um ein Element des Chaos einzuführen. Halb heruntergedrückte Ventile verändern nämlich sowohl die Tonhöhe als auch die Klangfarbe auf eine scheinbar zufällige Weise, die je nach Tuba-Modell unterschiedlich ist. Die einzigartige „Halbventil-Signatur“ jeder der drei Tuben wurde mit der in Wien entwickelten ARTIM-Technologie empirisch gemessen, was die Grundlage für ein Komponieren „nach Sinneswahrnehmung“ statt „der Vernunft entsprechend“ bildete (im Sinne der philosophischen Traditionen des Empirismus und des Rationalismus). Im Gegensatz zu den drei Ganzventil-Stücken sind die Halbventil-Stücke daher mikrotonal, aber nicht in der sogenannten „Reinen Stimmung“ komponiert.
Andersabo (2020) – Robin Hayward
Pendulum for Microtub (2021) – Martin Taxt
Sonic Drift (2018) – Robin Hayward
Star System (2012) – Robin Hayward
Thin Peaks (2020) – Robin Hayward
Robin Hayward, mikrotonale F-Tuba
Peder Simonsen, mikrotonale C-Tuba
Martin Taxt, mikrotonale C-Tuba
–
The microtonal tuba was designed „reasonably“ by dividing frequencies by integers and multiplying by integers. This is in contrast to the traditional tubas and their orientation towards equal temperament, which is based on irrational numbers. Every conceivable pitch within the range of the microtonal tuba can be described by a ratio, with the numerator denoting the overtone and the denominator denoting the valve combination.
In this program, three pieces composed on this system are juxtaposed with two other pieces – ‚Andersabo‘ and ‚Thin Peaks‘ – in which half valve combinations are used to introduce an element of chaos. In fact, half-depressed valves change both pitch and timbre in a seemingly random manner that varies by tuba model. The unique „half-valve signature“ of each of the three tubes was empirically measured using the ARTIM technology developed in Vienna, providing the basis for composing „by sense perception“ rather than „according to reason“ (in the sense of the philosophical traditions of empiricism and Rationalism). In contrast to the three full-valve pieces, the half-valve pieces are therefore microtonal, but not composed in the so-called „pure intonation“.
Andersabo (2020) – Robin Hayward
Pendulum for Microtub (2021) – Martin Taxt
Sonic Drift (2018) – Robin Hayward
Star System (2012) – Robin Hayward
Thin Peaks (2020) – Robin Hayward
Robin Hayward, microtonal F-Tuba
Peder Simonsen, microtonal C-Tuba
Martin Taxt, microtonal C-Tuba