LITURGIE – ERLÄUTERUNGEN
Die Liturgien von St. Ruprecht zeichnen sich durch einen eigenen liturgischen Stil aus. Sie wollen gleichermaßen das Herz wie den Intellekt ansprechen. Liturgie ist der Ort, wo die Gemeinde zusammenkommt, das Wort Gottes hört und das tut, was Jesus aufgetragen hat. Sie soll aber auch ein Ort sein, wo Ruhelose zur Ruhe kommen, Kraftlose auftanken und Suchende Auseinandersetzung finden können. Wesentliche Merkmale des liturgischen Stils von St. Ruprecht sind das achtsame, an den biblischen Dichtern orientierte Wort sowie das genau überlegte Zusammenspiel von Texten, Musik, Gesten und Zeichen. Dabei sind die Gemeinde und jede/r einzelne Mitfeiernde ein aktiver Teil des Geschehens – und nicht nur der Priester, der dem Gottesdienst vorsteht. Besonders intensiv drückt sich das in den Gesängen aus, die ein Wechselspiel von Vorsänger/in, Chor und Gemeinde sind. Bei der Verkündigung wird großer Wert auch auf die Auslegung des Alten Testamentes gelegt. Jeder einzelne Gottesdienst wird vom Liturgiekreis intensiv vorbereitet, oft sind die einzelnen Gottesdienste durch thematische Reihen und Predigtzyklen miteinander verbunden. Besonders intensive Feiern sind die Liturgien von Gründonnerstag bis zum Ostermorgen, das Pfingstfest oder die Advents- und Weihnachtsgottesdienste. Entwickelt wurde dieser liturgische Stil seit 1986 vom Liturgiekreis der Gemeinde gemeinsam mit Joop Roeland, dem langjährigen Rektor von St. Ruprecht. Hansjörg Auf der Maur († 1999), Liturgiewissenschafter an der Universität Wien, hat die Entwicklung mehr als ein Jahrzehnt begleitet.