PFINGSTNOVENE
WIE VON/MIT GOTT SPRECHEN?
Im Rahmen der Pfingstnovene findet in der Geborgenheit des Seitenschiffs der Ruprechtskirche das ewige Unterfangen statt: man spricht von Gott, von sich und der Welt. Notwendig braucht es gebotenen Ort und gewährte Zeit. Die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten schreit in besonderer Weise danach, von Gott zu sprechen. Die Stille des Kirchenraums wird wochentags und abends zum Gespräch aufgeweckt. Nachösterliche Verlassenheit, mutlose Sprachlosigkeit, eingeschlossene Enge wollen vernehmbaren Ton und öffnenden Raum. Anhand von lyrischen Texten, ausgewählt von Menschen, die mitteilen, nehmen wir das Gespräch mit und über Gott auf. Wir greifen dafür auf wörtliche Annäherungen von Autor*innen zurück. Die Spur ist vorgegeben, der Selbstversuch entlang des Textes nimmt seinen Lauf. Dichter*innen helfen uns auf die Sprünge. Fremde Zunge wird eigene Zunge. Eigene Worte kommen aus eigenen Herzen. Die Teilhehmer*innen hören, sind dabei und werden eingeladen, ihre Eindrücke, ihre Erfahrungen, Erlebnisse mitzuteilen. Das geschieht in der Stille, in gemeinsamen Liedern, in Gebeten und im Gespräch. Man spricht monologisch, dialogisch und gemeinschaftlich von Gott. Die Tiefe des Gesprächs findet irgendwo auf Augenhöhe statt. Die Versammlung kennt viele Akteurinnen und viele Quellen.
Ob Gott dabei ist, sich angesprochen fühlt, ob Antwort kommt, hängt mit ab von der Dichte des Augenblicks.
Hannes Hochmeister