Die Eucharistie setzt die Mahltradition fort, die während des öffentlichen Wirkens Jesu begonnen hat. Jesus hat oft und gern Mahl gehalten, zusammen mit Personen aus der gesellschaftlichen und religiösen Elite, aber vor allem auch mit Ausgestoßenen: Zöllnern, Dirnen und Sündern. Deshalb wurde er auch als „Fresser und Weinsäufer“ (Lukas 7,34) bezeichnet. Berichte über das letzte Abendmahl finden sich in allen vier Evangelien sowie im ersten Korintherbrief von Paulus, der auch die älteste Quelle ist. Das Wort Eucharistie – übersetzt „Danksagung“ – kommt hingegen in den 4 Evangelien nicht vor. Den Evangelien von Markus, Matthäus und Lukas zufolge fand das letzte Abendmahl im Rahmen des jüdischen Pessach-Festes statt; bei Johannes fehlt der Einsetzungsbericht, an dessen Stelle die Fußwaschung tritt. In der Betrachtung der Eucharistie wird oft nur auf das Geschehen beim letzten Abendmahl geschaut, hingegen wird auf die jüdischen Ursprünge der Mahlfeier und die Bedeutung von Brot und Wein (Blut) zu wenig geachtet. Die Eucharistiefeier wurde auch als „Brotbrechen“ (Apg. 2,42) bezeichnet, denn bei einem jüdischen Mahl erhielten die Gäste vom Gastgeber zur Eröffnung des Mahls ein Stück Brot gereicht, das von einem größeren Laib abgebrochen worden war. Vorher hatte der Gastgeber Gott im Zeichen des Brotes für das Mahl und für seine Gäste gedankt, dann brach er das Brot und verteilte es unter ihnen. So hat es Jesus mit seinen Jüngern praktiziert, und deshalb konnten sie ihn daran auch nach Ostern wieder erkennen, als er ihnen das Brot brach. In den ersten drei Jahrhunderten des Christentums haben sich die Christen in unterschiedlichen Formen zu Mahlfeiern getroffen, in denen sie die Gegenwart des Auferstandenen als real erfuhren. Wie erfahren wir die Transsubstantiation (Wesensverwandlung) von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi in der Eucharistiefeier? Was bedeutet dies alles für den heutigen Umgang mit der Eucharistie in unserer Gemeinde?

Dies wurde in der Reihe EUCHARISTIE in den Gottesdiensten am 11., 16., 18. und 25. Juni betrachtet.

MAHL HALTEN • Worte zur Schrift: Otto Friedrich  >>> zum Nachlesen als PDF 

INS LEBEN HINEIN • Worte zur Schrift: Reinhold Ettel SJ  >>>zum Nachlesen als PDF

ALLE EINLADEN • Worte zur Schrift : Renate Hochmeister-Deibler >>> zum Nachlesen als PDF

IN DIE WEITE • Worte zur Schrift : Yvonne Spitz-Handrich >>> zum Nachlesen als PDF

Literaturliste: Wie hat JESUS Eucharistie gewollt? • Ansgar Wucherpfennig SJ • 2021 Patmos Verlag