In den Gottesdiensten der Osterzeit 2021 stand der 1. Petrusbrief, einer der so genannten „Katholischen Briefe“ im Neuen Testament, im Mittelpunkt der Schrifttexte.

Der 1. Petrusbrief ist einer der so genannten 
„Katholischen Briefe“ im Neuen Testament. Er stammt wahrscheinlich aus der Zeit um 90 n.Chr., als in Kleinasien die ersten Christenverfolgungen begannen. Autor ist ein griechischer Christ, vermutlich ein Gemeindeleiter in Kleinasien. Obwohl der Brief im Namen des Apostels Petrus verfasst ist, gehen die Exegeten heute davon aus, dass dieser nicht der persönliche Verfasser ist.

Der Brief ist „an die Auserwählten“ „in der Diaspora“ gerichtet, es dürfet sich um Heidenchristen in Gemeinden in Kleinasien handeln, es ist von Ältesten („Presbyter“ – Priester) in den Gemeinden die Rede und von charismatischen Diensten.

Anlass des Briefes ist eine doppelte Konfliktsituation – soziale Ausgrenzung in den lokalen Städten Kleinasien ist die eine, staatliche Pressionen gegen die Christen als solches die andere.

Der Anfangsteil (1,1 – 2,9) spricht über Grundlagen und das Ziel des christlichen Glaubens: Worauf dürfen Christen hoffen?

Der kurze Abschnitt im zweiten Kapitel (2,1-10) vergleicht Christus durch ein Jesajazitat mit einem „Eckstein“ und bezeichnet die Gemeinde als „heilige Priesterschaft“. Aus diesen Aussagen wurde die Rede vom „gemeinsamen Priestertum“ aller Glaubenden entwickelt.

Danach denkt der Brief über das Leben der Christen in der Gesellschaft (2,11 – 3,12) nach – im Staat, als Sklaven, als Mann und Frau. Dabei werden die sozialen (patriarchalen) Ordnungen der Zeit bekräftigt und nicht hinterfragt. In diesem Abschnitt wird aber erstmals im Neuen Testament das Bild des leidenden Gottesknechtes bei Jesaja auf Christus hin gedeutet.

Im Schlussteil (3,13 – 5,14) geht es vor allem um das Verhalten der Christinnen und Christen gegen Verleumdungen und in der Verfolgung.