18:00 – 18:45 • Der Papst, die Kirche, der Klimanotstand!
Auf Basis der Enzyklika Laudato si‘ (2015) sowie des Apostolischen Schreibens Laudate Deum (2023) diskutierten Eva Posch, Christian Reiner und Benjamin Taubald die Grundlagen eines christlich inspirierten klimapolitischen Engagements in einer Welt im Klimanotstand. Der abschließende Gedankenaustausch mit den BesucherInnen der Veranstaltung brachte zum einen unterschiedliche Positionen über die Rolle der Kirche in der Klimapolitik zum Ausdruck, zum anderen herrschte aber Einigkeit darüber, dass individuelles Engagement zwar wünschenswert sei, aber gesellschaftliches Engegement nicht ersetzen könne, weil nur eine Änderung der politischen Rahmenbedingungen die notwendige ökologische Transformation ermögliche.
•
19:00 – 19:45 • Lieder der Hoffnung in verwundeter Zeit
mit einem Gesangsensemble der Gemeinde • Leitung: Mariela Riedl-Friedrich; Klavier: Piritta Mononen
Eine besondere Weise zu sprechen ist das Singen.
Auch das Singen im Gottesdienst geht vom Wort aus. Singen ist sozusagen die Hochform des Sprechens: Wenn man die Psalmen als Urform des biblischen Redens von und zu Gott versteht, dann ist auch das Singen klar: Die Psalmen sind Lieder. Wenn Menschen das Innerste nach Außen kehren, dann singen sie. „Singen ist die Weise, gemeinsam zu sprechen, wenn viele Menschen zusammen sind. Singen schafft Gemeinschaft‘, meint der am Ostersonntag 2023 verstorbene niederländische Erneuerer liturgischer Sprache, Huub Oosterhuis.
In einem jüngeren Interview präzisiert Oosterhuis: „Zusammen singen ist das Ritual schlechthin: Die meisten ,geistverwandten‘ Kirchgängerinnen und Kirchgänger kennen einander nicht oder nur oberflächlich, aber sie haben doch so viel miteinander gemein, dass ihnen Umgangsformen für das Gemeinschaftliche dargereicht werden müssen. Eine gesungene Liturgie ist eine solche: Zuhören und singen, das ist es, was wir in einer Gemeinde zusammen tun vermögen.“
Diesem Prinzip folgen auch die Liturgien in St. Ruprecht: Wenn die Gemeinde redet, dann singt sie. Das gilt insbesondere, wenn Menschen mit ihren Verwundungen und Ängsten zusammenkommen. Die biblischen Dichterinnen und Dichter lehren, dass all dies im Singen vor Gott gebracht werden kann: Die Psalmen sind nicht nur Loblieder , sondern auch Klage, Streiten mit Gott und ein Hinausschreien der Verzweiflung. Gerade wenn Hoffnung bedroht ist, können Lieder Ausdruck gemeinsamer Kraft sein. Denn Singen ist et-was, wo alle mittun können. Und wo niemand ausgeschlossen wird.
Otto Friedrich
Folgende Kostproben liturgischer Musik der Gemeinde St. Ruprecht wurden geboten:
1. Ein Lied über die Lebensreise • T: Huub Oosterhuis Ü: Peter Pawlowsky 1975 M: Tom Löwenthal
2. Dennoch klammere ich mich fest an dir • T: Huub Oosterhuis nach Ps 13 M: Benard Huijbers
3. Lied zur Wendezeit • T: Peter Pawlowsky M: Mariela Riedl 2003
4. Ein Lied, wie Hoffnung zu schenken ist • T: Martin Jentzsch 1951 M: Gerhard Häußler 1953 S: Hannes Ziegler 1983
5. Das Lied von Mirjam • T: Otto Friedrich 1987 M: Mariela Ried 2004
6. Psalm 133: Das Salben besingen • T: Otto Friedrich 2006 (nach Psalm 133,16-3) M: Martin Seidl 2006
7. Psalm 25: Halt mich am Leben! • T: ‚Vijftig Psalmen‘ (nach Psalm 25) M: Bernard Huijbers S: Hermann Platzer 1983
8. Gott loben – trotz allem • M: Gotteslob Coda: Antonio Lotti (1666-1740)
9. Ein Lied erzählt vom (Gott-)Vertrauen • T: Huub Oosterhuis Ü: Annette Rothenburg-Joerges M: Tom Löwenthal
10. Das Lied gegen den letzten Krieg • T: Huub Oosterhuis Ü: Birgitta Kasper-Heuermann Antoine Oomen
•
20:30 – 21:15 • Alte Musik in St. Ruprecht
Für die Lange Nacht der Kirchen wurde als Kostprobe für den Konzertsommer Musik auf der Viola da Gamba gespielt: Johanna und Richard Carter treten seit vielen Jahren im Rahmen der Musikreihe „Alte Musik in St. Ruprecht“ auf und haben auch dieses Jahr wieder ein wunderbares Programm für Sie zusammengestellt. Die Besucher wurden von den feinen Klängen der Viola da Gamba verzaubert.
21:30- 22:00 • Neue Musik in St. Ruprecht
Mit KNUSP möchten wir – das Kurator:innen-Team der Neuen Musik St.Ruprecht – ein neues Format der Begegnung etablieren.
Einmal pro Saison laden wir geschätzte Musiker:innen der Echtzeitmusik ein, um sich mit uns musikalisch auszutauschen. Es spielten:
Nina Polaschegg | Kontrabass
Gobi Drab | Blockflöten
Klaus Haidl | Saiteninstrumente
22:30 – 03:00 • Mit Taizé durch die Nacht
Mit Gesänge, Texte und Kerzen haben die Besucher stimmungsvoll die „Lange Nacht der Kirchen“ ausklingen lassen.
Taizé begeistert durch Einfachheit, Ökumene, ein liebendes Gottesbild, meditative Gesänge, Internationalität und die Offenheit in den Begegnungen untereinander. Taizégebete gibt es jeden Mittwoch um 19 Uhr in der Ruprechtskirche.